Kampfkünste

Erleben Sie die transformative Kraft der traditionellen chinesischen Bewegungs- und Kampfkünste TaiJi und Wing Chun Kung-Fu. Diese Künste bieten einen Weg zur Selbstentdeckung und persönlichen Entwicklung für Erwachsene und Jugendliche.

Wing Chun

Wing Chun Kung Fu ist eine chinesische Kampfkunst, die in den letzten Jahrzehnten weltweit an Popularität gewonnen hat.

Das System, lange Zeit nur im engsten Kreis weitergegeben, wurde erstmals von Großmeister Ip Man der Öffentlichkeit in Hong Kong zugänglich gemacht. Er spielt eine Schlüsselrolle der Verbreitung der Lehren des Wing Chun und der historischen Überlieferung seiner mindestens 400 Jahre alten Geschichte. Der Legende nach, soll diese Kampfkunst von der buddhistischen Nonne Ng Mui im Weissen Kranich Tempel in Daliang entwickelt worden sein, deren erste Schülerin Yim Wing Chun hiess…

Was Wing Chun so einzigartig macht, ist nicht nur seine Philosophie und Technik, sondern auch das tiefe Verständnis der Biomechanik und Neurophysiologie, dass in seinen Bewegungen und Prinzipien integriert und maßgeblich zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens beiträgt.

Biomechanik und Neurophysiologie sind zentrale Elemente, die Wing Chun zu einer innovativen, hochentwickelten und effektiven Kampfkunst machen.

Wing Chun ist somit nicht nur eine körperliche Disziplin, sondern auch eine Kunst/Wissenschaft, die Körper und Geist harmonisch miteinander verbindet.

Das Wing Chun ist auf direkten, kompromisslosen und schnellen Nahkampf fokussiert und bietet wirksame Strategien für Selbstverteidigung und Konfliktlösung.

Das Wing Chun Kung Fu System eignet sich gut, um auf engem Raum zu kämpfen, auf Treppenfluren oder auch in einem Lift, wo kein Platz zum Entkommen ist. Dieses Nahkampf-System wurde buchstäblich auf der Straße in gefährlicher urbaner Umgebung weiterentwickelt.

Wing Chun ist eine vielseitige Kampfkunst, die für Menschen jeden Alters und körperlicher Verfassung geeignet ist. Sie betont Struktur und Timing über Kraft und Geschwindigkeit und erfordert keine außergewöhnliche Flexibilität und Sportlichkeit. Interessanterweise machen Frauen oft schnellere Fortschritte in dieser Disziplin.

Es gibt keine Graduierungen oder Prüfungen. Das gesamte System mit den sechs Formen und deren praktischen Anwendungen wird schrittweise vermittelt.

Im Wing Chun Kung Fu gibt es traditionell sechs Hauptformen, die nacheinander erlernt werden und aufeinander aufbauen:

1. **Siu Nim Tau (Kleine Idee)**: Grundlegende Form des Systems. Eine stabile, federnde und dynamische Struktur, um hohen Druck standzuhalten und das hervorbringen von Rückprall-Energie. Konzentriert sich auf die Basisbewegungen aus der Körpermasse/Schwerkraft und der Zentralachse. Handtechniken und die Entwicklung eines entspannten Körperbewusstseins. Sie trainiert einen fokussierten Geist und die Kraft der Absicht.

2. **Chum Kiu/Finde die Brücke**: Die zweite Form lehrt die Energie der Körpermasse unter Bewegung, in Verbindung zum Gegner zu halten und eine Lücke zu finden. Schrittarbeit, Fusstritte und gleichzeitige Anwendung von Abwehr- und Angriffstechniken.

3. **Biu Tse/Pfeilfinger**: Diese Form konzentriert sich auf die Fähigkeit, sich von schwierigen Situationen zu erholen. Sie lehrt Notfalltechniken, wie man die Verlustzone überwindet und sich aus einer aussichtslosen Lage retten kann. Sie aktiviert  Spiralkräfte aus der Zentralachse der Körpermasse.

4. **Mok Yang Jong/Holzpuppe**: diese bedeutende Form verwendet die Wing Chun Holzpuppe, um Distanz, Position und Timing der Techniken zu trainieren. Sie besteht aus 7 Sektionen  von taktischen Hand- und Fusstechniken, insbesondere auch Fusstritte. Sowohl nach vorne gerichteten Druck als auch die exakten Winkel werden geschult. Die Form hilft eigene Fehler zu erkennen und zu korrigieren.

5. **Luk Dim Boon Kwan/Drachenstock**: Diese 6½ Punkte Langstock-Form lehrt den Umgang mit dem Langstock. Trainiert Elastizität, Kraftübertragung und Hebelwirkung. Sie schult Distanzgefühl und Timing. Der Dragon Pole stützt sich stark auf die Entwicklung und Nutzung innerer Kraft und auf die einwandfreie strukturelle Ausrichtung des Körpers.

6. **Baat Jaam Do/8 Wege des Messers**: Auch bekannt als die Doppelmesser- oder Schmetterlingsmesser-Form. Verbessert vor allem die bereits ausgefeilten Fertigkeiten im waffenlosen Kampf. Die acht Schnittbewegungen und der Einsatz der Messer sind nahezu identisch mit den unbewaffneten Bewegungen. Ohne einen fundierten Hintergrund in den Wing Chun Handtechniken macht es keinen Sinn, diese täuschend komplizierte Waffe zu erlernen.

**Chi-Sao (klebende Hände) ist das Herz oder die Seele des Wing Chun Kung Fu.** 

Chi-Sao ist die Brücke, erlernte Konzepte und Techniken der Formen praktisch Umzusetzen und die Kompetenz verleiht, mit ihnen zu kämpfen. Diese taktile vielschichtige Partnerübung bietet die Grundlage, worauf der Praktizierende sein Können entwickeln kann. Chi-Sao ist die alles verbindende Kunst im Wing Chun Kung Fu. 

Ein guter Kämpfer zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig, auch im Chi-Sao herausragend zu sein. Doch die Beherrschung beider Disziplinen zeugt von einer außergewöhnlichen Fertigkeit.

Chris Hauser ist seit 1988 direkter Schüler von Sifu Lo Man Kam aus Taiwan, dem Neffen des verstorbenen Grossmeisters Yip Man.

TaiJi

TaiJi gehört zu den inneren Stilen der chinesischen Kampfkunst und betont die Prinzipien der Entspannung und des Nachgebens – sowohl in der Anwendung von TaiJi selbst als auch im täglichen Leben. Das Üben von TaiJi fördert innere Kraft und Harmonie durch die Koordination und Entspannung von Geist und Körper. Äusserlich betrachtet ist TaiJi eine Bewegungskunst, die der Gesundheit und Selbstverteidigung dient. Der innere Aspekt des TaiJi ist dem Raja Yoga vergleichbar, der Wissenschaft von geistigen Vorgängen und innerer Energie.

TaiJi ist eine Kunst, bei der das Weiche das Harte überwindet, das Ruhige das Aggressive besiegt und das Feine das Grobe übertrifft. Es ist eine Methode, uns in Harmonie mit uns selbst zu bringen, mit jenen Menschen, mit denen wir es zu tun haben und mit all den Energien unseres weiteren Umfelds. Durch die TaiJi-Form entwickelt sich innere Kraft, durch die schiebenden Hände («pushing hands») Sensibilität.

Man sagt dass TaiJi vor 800 Jahren vom taoistischen Weisen Zhang Sanfeng entwickelt wurde als praktische Methode „Unsterblichkeit/Erleuchtung“ zu erlangen durch das kultivieren der inneren Energie und des Geistes.

Diese Prinzipien wurden vor 2500 Jahren von Lao-Tse, dem Begründer des Taoismus, in seinem Buch Daode Jing formuliert und tausend Jahre zuvor im Buch der Wandlungen Yi Jing.

TaiJi entwickelte sich zu einer Reihe von weichen, langsamen und sanften Bewegungen, in Koordination mit dem Geist und dem Atem. Ergänzende Partnerübungen führen dazu die Prinzipien der Formen in komplexeren Interaktionen mit anderen Personen praktisch umzusetzen; ein Zwischenschritt Richtung Erlerntes ins tägliche Leben einzubringen.

Am Anfang beinhaltet das Training den Körper zu entspannen und den Geist zu beruhigen. Alle Bewegungen sind Kreisförmig - sobald sie den Höhepunkt erreichen, kehren sie ohne Unterbruch zurück zum Beginn. Man erlangt dies durch den Willen/ Yi und nicht durch rohe Kraft. Aus der tiefe des Bewusstseins entspringt das Yi, welches das Qi aktiviert. Sobald das Qi in Bewegung kommt, dehnen sich die Gelenke als würde man in einen Gummischlauch blasen. So aktiviert der Wille / Yi das Qi, welches den Körper in Bewegung bringt.

Während die inneren Organe eine sanfte Massage erhalten, wird der Blutkreislauf und das Lymphatische-System unterstützt. Bänder und Sehnen werden geschmeidig und das elastische Bindegewebe sowie Gelenke und Knochen werden gestärkt.

Mit der Zeit und Übung entsteht eine tiefe innere Verfeinerung woraus sich der Geist mit der inneren Kraft einer stählernen Feder und einem unerschütterlichen Frieden offenbart.

Die Essenz des TaiJi ist tausende Jahre alt und wurde von langen Übertragungs-Linien von hoch entwickelten Meistern weiter kultiviert. Diese Methoden wurden über viele Generationen getestet und erprobt. Der positive innere und äussere Nutzen wurde von unzählbaren Menschen auf der ganzen Welt bestätigt.

Die Anwendung des Taiji erfolgt mit einem Partner. Das Ziel dabei ist vollkommen zu entspannen und den inneren und äusseren Kräften des Partners nachzugeben. Der gesamte Körper ist derart leicht, dass kaum eine Fliege darauf landen kann, ohne ihn in Bewegung zu setzen.

Die Füsse sind mit dem Boden verwurzelt und eine fliessende zentrale Stabilität wird beibehalten. Den Tastsinn verwendend gibt man dem kleinsten Druck des Partners nach und folgt ihm bei geringstem Rückzug, spricht rasch auf schnelle Aktionen an und reagiert vorsichtig bei langsamen Aktionen.

An jeder Stelle muss das Yin und Yang (substanziell und nichtsubstanziell) unterschieden werden. Beim Vorrücken empfindet der Partner die Distanz unglaublich weit. Beim Rückzug empfindet er die Distanz zum verzweifeln kurz. Wenn der Moment stimmt, wird innere Energie freigesetzt, dem Partner jede Kraft zurückgesendet, die er gewagt hat aufs Spiel zu setzen. Dies ist das TaiJi in der Anwendung für die Selbstverteidigung.

Menschen jeden Alters und jedes Gesundheitszustands sind gleichermassen in der Lage, TaiJi zu üben.

Es existiert nur ein einziges wahres TaiJi, das auf einem einheitlichen Prinzipien-Set basiert. Die menschlichen Interpretationen und Abweichungen von diesen Prinzipien führten zur Entwicklung verschiedener Familienstile wie Yang, Wu, und Chen. Jeder dieser Stile bringt seine eigenen Stärken und Schwächen mit sich. Ihre Stärken zeigen sich besonders dort, wo sie den ursprünglichen Prinzipien treu bleiben, während ihre Schwächen dort zutage treten, wo sie von diesen Prinzipien abweichen.

Wir erlernen und üben:

5 Loosening Exercises (GM Huang Xingxian)

TaiJj 37 Kurzform Yang Stil (GM Zheng Manqing)

TaiJi 108 Langform Yang Stil (GM Yang Zhengfu)

Sanfeng Kuaiquan schnelle Form (GM Huang Xingxian)

18 Tuishou Partnerübungen (GM Huang Xingxian)

Aufbauende TaiJi bezogene Meditation

Chris Hausers Hauptlehrer ist Patrick Kelly, der TaiJi seit über 45 Jahren praktiziert. Patrick war ein innerer Schüler des bekannten Taiji- und White Crane-Meisters Huang Xinxian aus Fuzhou, China.

Mehr über Patrick Kelly
https://patrickkellytaiji.com/
https://worldwideway.org/
https://worldwidepress.org/

Montag
Wing Chun Kung Fu
18.30-20.00 Uhr  

TaiJi
20.00-21.15 Uhr  

Donnerstag
TaiJi
12.15-13.15 Uhr

Wing Chun Kung Fu
18.30-20.00 Uhr

TaiJi
20.00-21.15 Uhr

Mittwoch
TaiJi (Training in Zürich)
18.45-20.15 Uhr


Für Gruppen- oder Einzeltraining, melden Sie sich gerne unter nachfolgendem Link für einen Termin